Aus umweltpolitischen Gründen bin ich eigentlich kein Befürworter des Singapur-Grand-Prixs bei Nacht, doch die Kulisse ist schon genial: Diese dunkle Stadt und dann die hell beleuchtete Strecke, auf der sich die Formel-1-Autos durch die Leitschienen zwängen. Das ist ein einmaliges Erlebnis.
Dazu kommt, dass es auch dieses Rennen wieder in sich hatte. Eine Menge Zweikämpfe und Zwischenfälle, die auf Grund der Charakteristik der Strecke nicht selten zu Kollisionen zwischen den Autos und Berührungen mit den Leitschienen führen. Und so war es auch dieses Mal: Es gab einige Unfälle und strittige Szenen, wobei ich die meisten als Rennunfall abtun würde.
So berührten sich Sauber-Ferrari-Fahrer Kamui Kobayashi und Mercedes-Fahrer Michael Schumacher, wobei die RTL-Kommentatoren gleich die Schuld zum Japaner schoben. Für mich ein klassisches Rennmanöver. Um so ärgerlicher fand ich dafür, dass Kamui Kobayashi wenig später nach einem selber verschuldeten Unfall in den Leitplanken landete.
Auch das nächste Manöver zwischen Red-Bull-Fahrer Mark Webber und McLaren-Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton, welches das Aus für den Briten bedeutete, war für mich ein klassisches Rennmanöver. Wenn zwei Fahrer durch eine Kurve fahren und nicht jeder dem anderen Platz lässt, geht es selten gut. Und so war es auch diesmal: Lewis Hamilton war leicht vorne und beanspruchte die Kurve für sich, Mark Webber wollte dem Briten die Kurve aber nicht kampflos überlassen. Und so kam es zur Kollision.
Die Kollision zwischen Michael Schumacher und Sauber-Ferrari-Rückkehrer Nick Heidfeld ist aus meiner Sicht derweil klar durch den Rekordweltmeister verschuldet gewesen, der sich in einer Position befand, von der man vor einer schnellen Kurve einfach keinen Angriff starten konnte.
Derweil gewann Ferrari-Fahrer Fernando Alonso das Nachtrennen knapp vor Red-Bull-Renault-Fahrer Sebastian Vettel. Der Deutsche machte zwar immer wieder Druck, konnte aber letztlich nicht am Spanier vorbeiziehen. Platz drei ging an Mark Webber im Red-Bull-Renault, der nach der Kollision mit Lewis Hamilton noch weiterfahren konnte. Obwohl der Red-Bull-Renault vermutlich leicht beschädigt war, konnte Jenson Button (McLaren-Mercedes) nicht an dem Kontrahenten vorbeiziehen.
Dahinter kam Mercedes-Grand-Prix-Fahrer Nico Rosberg auf Platz fünf ins Ziel vor Williams-Cosworth-Fahrer Rubens Barrichello und Robert Kubica (Renault). Platz acht ging an Adrian Sutil (Force-India-Mercedes) vor Nico Hülkenberg (Williams-Cosworth) und Ferrari-Fahrer Felipe Massa.
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